Ausstellung / Marcela Gómez 11/11
Das Exil endet nicht mit dem Ende der Diktatur, noch mit der Rückkehr in die Heimat oder dem Verbleiben im Land des Exils. Das Exil wird Teil deiner emotionalen Erfahrung, die verstanden und über die nachgedacht werden kann in ihrem großen Umfang, um dem eigenen Leben einen neuen Raum zu geben; im gegenteiligen Fall wird sie immer weiter einen Lärm erzeugen wie „ein Niemandsland“, und du wirst dich ewig fremd im Inneren fühlen, ohne zu wissen, weshalb. Bei der Rückkehr bemerkten sie, dass das Zuhause, das sie vor dem Exil zurückgelassen hatte, nicht nur zerstört war, sondern dass es auch illegal besetzt worden war. Sie erfuhren, wie die Erlebnisse und Erfahrungen die Familienbeziehungen beschädigt hatten und dass viele von jenen, die sie vor dem Exil gekannt hatten, gestorben waren. Alles war anders, als sie es in Erinnerung hatten. Die Rückkehr erzeugte einen weiteren emotionalen Schock und das Wiedersehen geschah nach und nach und das Wiedererkennen brauchte Zeit.
Wir kamen im Dezember 95 nach Chile. Ich erinnere mich an schöne Wiedersehensszenen mit meinen Onkeln und Tanten, Cousins, mit neuen Generationen, Ehepartnern, Paaren. Ich war glücklich, weil ich für kurze Zeit nach Chile zurückfuhr, ich traf wieder auf das chilenische Wesen und auf seine Gastronomie. Ich war kein Mädchen mehr, war erwachsen geworden und fühlte mich sehr berührt davon, wieder chilenische Erde zu betreten. Ein Traum wurde Wirklichkeit. Das Ersehnte wurde wirklich, der Wunsch, sich als Teil zu fühlen, war die Aktualität. Die Länder, die es in meiner gelebten Erfahrung gibt, haben mir ermöglicht, mich körperlich an einem an einem Platz einzufinden, haben mir erlaubt, die Interkulturalität an eigener Haut zu erfahren und die Welt aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten. Ich verstehe, dass das Partikuläre Teil des Gemeinsamen ist, dass der Kontext beachtet werden muss und dass die Prozesse von Einigung und Versöhnung assimiliert und saniert sein müssen, um gesunde Verbindungen mit dem eigenen Selbst zu erhalten und mit den Ländern, die unser inneres Wesen bewohnen.