Interview mit Javiera Estefanía Montenegro Vargas

Integrationsarbeiterin für Menschen mit Behinderung | Interview geführt von Rayen Cornejo Torres am 21. Juni 2023 | Transkribiert von Natalia Pino Robledo | Übersetzung aus dem Spanischen von Berthold Molden

Ich heiße Javiera Estefanía Montenegro Vargas, das ist mein voller Name. Ich wurde am 24. Juni des Jahres 84 in San Felipe geboren. Ich bin aus dem Aconcagua-Tal, in der Nähe von Santiago, und beruf­lich studierte ich in Chile spanischsprachige Pädagogik auf der Katholischen [Hochschule] in Valpo [Anm.: umgangssprachliche Abkürzung für Valparaíso] und, wie das Leben so spielt, endete ich hier als Köchin und arbeite [jetzt] in der Integration von Personen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt, um das mal so zu sagen. Ich erinnere mich, dass meine erste Reise sehr bedeutsam war, es war eine Studienreise, auf der ich den Norden Chiles kennenlernte. Und dann auf der Universität gingen eine sehr gute Freundin und ich auf Abenteuerfahrt nach Peru und Bolivien. Und das war wie eine Öffnung der Welt für mich, als würde sich ein Tor öffnen. […] [Dann] ging ich nach Brasilien. Und dort begann mein Abenteuer in der weiteren Welt. Meine Absicht war, mich wirklich in Brasilien nieder­zulassen, aber das gelang mir nicht, ich fand keine Arbeit. Ich wollte als Spanischlehrerin arbeiten, als Zweit­sprache, aber aus verschiedenen Gründen gelang es mir nicht und nach sechs Monaten kehrte ich zurück.

Auf dieser kleinen Reise ins Abenteuer lernte ich meinen Ex-Partner kennen. Der war ein Tscheche, auch ein Einwanderer nach Deutschland, und nachdem wir eine Weile eine Fernbeziehung geführt hatten, beschlossen wir, dass ich nach Deutschland gehen würde, zunächst. Ich kam nach Europa zuerst nach Deutschland und dann […] sah ich mir Europa an. Meine erste Flugreise! Ich überquerte den Atlantik und kam im Winter in Köln an. […] Dieses Abenteuer ging vorbei, ich ging nach Chile zurück und mit der Zeit beschlossen wir dann, dass ich mich in Deutschland niederlassen würde. Dann vergingen zwei, drei Jahre, bis ich das erste Mal hierherkam, um meine Freundin Tiare zu ihrem Geburtstag zu besuchen, die in der chilenischen Community aktiv ist […]. Und bei einer Grillparty lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Als verliebte ich mich in ihn, ich ging nach Deutschland zurück und nach sechs Monaten entschied ich, nach Österreich zu ziehen.
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